Hausärztliche Versorgung in Schwalmtal: Kritik der SPD an CDU und Gemeindeverwaltung
Mit deutlicher Kritik reagierte SPD-Chef Dr. Marco Kuhn auf die Haltung von CDU und Gemeindeverwaltung zu den Plänen für ein hausärztliches Gesundheitszentrum in Schwalmtal: „Obwohl die Geschäftsführung des unter anderem in Waldniel ansässigen MVZ Schwalm-Nette nach monatelangen Gesprächen und Verhandlungen konkrete Vorschläge zur Errichtung eines sog. PORT (Patientenorientiertes Zentrum zur Primär- und Langzeitversorgung) unterbreitet hat, wollen CDU und Verwaltung davon nichts wissen und zur Unterstützung stattdessen eine externe Beratungsagentur beauftragen. Und das zu Kosten im mittleren fünfstelligen Euro-Bereich.“
Was diese fachliche Unterstützung bringen solle, hätten CDU und Verwaltung in der jüngsten Ratssitzung auf Nachfrage nicht überzeugend erklären können. Neue Erkenntnisse seien laut Kuhn von einem externen Berater nicht zu erwarten. Relevante Daten zur Versorgungssituation und Altersstruktur der Schwalmtaler Ärzteschaft lägen ebenso vor wie zum Interesse der nichtärztlichen und pflegerischen Heilberufe, sich in einem Gesundheitszentrum zu engagieren.
Tatsächlich liege mit der Idee zur Errichtung eines PORT ein überzeugender, fachlich anerkannter und in zahlreichen anderen Gemeinden bereits erfolgreich umgesetzter Lösungsvorschlag zur dauerhaften hausärztlichen Versorgung auf dem Tisch. Ein solches PORT könne zum Ankerpunkt für den schrittweisen Aufbau eines integrativen Gesundheits- und Versorgungszentrums in Schwalmtal werden, in dem weitere Einrichtungen des Gesundheitswesens von einer Apotheke über einen Pflegedienst bis hin zu einer Physiotherapiepraxis unter einem Dach eng zusammenwirken können. Und dafür bräuchte nicht einmal nach einem Betreiber gesucht werden, der stünde mit dem MVZ Schwalm Nette zur Verfügung. Außerdem stehe die renommierte Robert-Bosch-Stiftung bereit, ein Gesundheitszentrum in Schwalmtal mit zusätzlichen Finanzmitteln zu unterstützen.
Marco Kuhn: „Dass CDU und Verwaltung diese Vorschläge nicht ausreichen, ist für uns nicht nachvollziehbar. Damit wird dem Ziel einer guten hausärztlichen Versorgung der Schwalmtaler Bevölkerung ein Bärendienst erwiesen. Noch weniger nachvollziehbar ist, dass CDU und Verwaltung nunmehr einen externen Berater beauftragen wollen, der sich seine Arbeit natürlich gut bezahlen lässt. Das ist nach Auffassung der SPD nicht nur fachlich überflüssig sondern aus finanzieller Perspektive unverantwortlich und letztlich pure Geldverschwendung.“