Bereits in 2017 hatte die SPD-Fraktion einen Antrag in den Rat eingebracht, mit dem Bürgermeister und Verwaltung beauftragt wurden, ein Konzept zu erarbeiten, um die Ärzte- und Gesundheitsversorgung in Schwalmtal dauerhaft sicherzustellen. In der Folge sind verwaltungsseitig insbesondere mit der hiesigen Ärzteschaft, dem Kreis Viersen, der Kassenärztlichen Vereinigung und einem Investor, der über ein geeignetes Grundstück und Räumlichkeiten für ein Ärztezentrum verfügt, zahlreiche Gespräche geführt worden, ohne dass diese bislang zu greifbaren Ergebnissen geführt hätten.
Nun wird Verwaltungsseitig vorgeschlagen noch einmal einen Haufen Geld auszugeben um einen externen Gutachter hinzuzuziehen der die Situation in Schwalmtal erneut durchleuchtet. Dies lehnen wir ab!
Warum ?
Es ist nicht erkennbar, dass vor diesem Hintergrund die Beauftragung externer fachlicher Unterstützung zu einer Lösung beitragen könnte. Auch ein externer Gutachter bzw. Berater vermag an der schwierigen Ausgangslage (Zurückhaltung der hiesigen Ärzteschaft und der Kassenärztlichen Vereinigung, beschränkt verfügbare Arztsitze etc.) nichts zu ändern. Folgerichtig schließt der potentielle Gutachter/Berater jegliches Erfolgsversprechen aus.
Ebenso wenig erschließt sich uns, zu welchen neuen Erkenntnissen ein solches Gutachten beitragen könnte. Daten zur Versorgungssituation und Altersstruktur der Ärzteschaft liegen vor. Gespräche mit Krankenhäusern über mögliche Kooperationen erscheinen im Hinblick auf die hausärztliche Versorgung entbehrlich, da nicht erfolgversprechend. Auch bedarf es keiner externen Untersuchung der nichtärztlichen und pflegerischen Heilberufe, weil aus diesem Bereich schon Interessensbekundungen vorliegen.
Aus Sicht der SPD-Fraktion wäre es daher nicht zu verantworten, einen ausgesprochen teuren Gutachten- bzw. Beratungsauftrag zu erteilen.
Dies gilt umso mehr, als eine mögliche Lösung auf der Hand liegt – vereinfacht ausgedrückt:
Es gibt einen Eigentümer, der über ein geeignetes Grundstück bzw. Räumlichkeiten für ein hausärztliches Gesundheitszentrum in Waldniel verfügt und grundsätzlich interessiert ist, Grundstück bzw. Räumlichkeiten zu vermieten, ggf. auch zu veräußern. Diesem Interesse steht das Interesse des Betreibers des MVZ Schwalm-Nette gegenüber, ein hausärztliches Gesundheitszentrum in neuen (besser geeigneten) Räumlichkeiten zu betreiben. Soweit zwischen diesen unter Vermittlung der Gemeinde keine Verständigung erzielt werden kann, sollte die Gemeinde Grundstück bzw. Räumlichkeiten selbst anmieten oder ggf. erwerben, um es bzw. sie sodann an den Betreiber des MVZ zu angemessenen Konditionen zu vermieten.
Nach der Verlagerung des MVZ in neue Räumlichkeiten könnte das MVZ zum Ankerpunkt für den schrittweisen Aufbau eines Integrativen Versorgungszentrums werden, in dem weitere Einrichtungen des Gesundheitswesens (Apotheke, Pflegedienst, Physiotherapie etc.) und andere soziale Hilfsangebote unter einem Dach eng zusammenwirken.