Schwalmtal vor dem Verkehrsinfarkt?
Mit einem aktuellen Antrag setzt sich die Schwalmtaler SPD für die Erarbeitung eines gemeindeweiten Verkehrskonzepts ein, das es insbesondere ermöglichen soll, zusätzliche Verkehrsströme zu erfassen und sinnvoll zu lenken, Schulwege sicherer zu machen, den Radverkehr zu stärken und ein gemeindeweites Geschwindigkeitskonzept unter Berücksichtigung von Anwohneranregungen umzusetzen.
Derzeit werden mehrere große Bauvorhaben in Schwalmtal geplant. Dazu gehört jeweils auch ein Verkehrsgutachten. „Was fehlt, ist jedoch eine Gesamtbetrachtung der verkehrlichen Auswirkungen. Was bedeutet es für die Verkehrsströme und die Straßeninfrastruktur, wenn sich – um nur die beiden größten Bauvorhaben zu nennen – mehr oder minder gleichzeitig auf dem ehemaligen Rösler-Gelände und der Kent-School Logistik- und Gastronomiebetriebe ansiedeln? So positiv es ist, dass damit neue Arbeitsplätze entstehen und Brachlächen neu erschlossen werden, muss auch gefragt werden, welche Belastungen von den damit verbundenen LKW- und PKW-Bewegungen für die Schwalmtalerinnen und Schwalmtaler ausgehen. Schwalmtal steht vielleicht noch nicht vor dem Verkehrsinfarkt, aber wir sind auf dem besten Wege dahin“, so SPD-Bürgermeisterkandidat Jupp Pascher.
Um diese Fragen beantworten und gegensteuern zu können, bedürfe es – so die Forderung der Schwalmtaler SPD – eines gemeindeweiten Verkehrskonzepts, das aktuelle und künftige Verkehrsströme, d. h.: unter Berücksichtigung anstehender Bauvorhaben, darstellen und Vorschläge zur künftigen Verkehrsplanung und -lenkung erarbeiten solle.
Einen weiteren wichtigen Baustein eines solches Gesamtverkehrskonzepts sieht Pascher in einem gemeindeweiten Geschwindigkeitskonzept: „Mich ärgert, dass von Anwohnerinnen und Anwohnern angeregte Geschwindigkeitsreduzierungen seitens des Kreises Viersen regelmäßig mit der Begründung abgelehnt werden, dass ein einheitlicher Maßstab anzuwenden sei. Wenn aber eine Gemeinde über ein schlüssiges Verkehrskonzept für das gesamte Gemeindegebiet verfügt, trägt diese Begründung des Kreises nicht länger. Auch die vielen, aus der Bevölkerung eingegangenen Anregungen der letzten Jahre zu möglichen Geschwindigkeitsreduzierungen sollten daher in ein zu entwickelndes Gesamtkonzept einfließen.“
Dass ein solches Konzept im Zuge einer verkehrsträgerübergreifenden Betrachtung auch den zunehmend an Bedeutung gewinnenden Radverkehr einbeziehen müsse, verstehe sich nach Auffassung der Schwalmtaler Sozialdemokraten von selbst. Ziel müsse die Erarbeitung eines integrierten Radverkehrskonzeptes sein, das bisherige Ansätze neu denkt und zusammenführt.
Besonderes Augenmerk sei laut dem SPD-Bürgermeisterkandidaten auf die Wege von und zu den gemeindlichen Schulen zu richten. Stark frequentierte und potentiell gefährliche Schulwege müssten identifiziert und zum Schutz der Schüler auf bauliche sowie verkehrslenkende Verbesserungs- und Sicherungsmaßnahmen geprüft werden.
Ein Verkehrskonzept, das diese und weitere Bausteine enthalte, solle – so Jupp Pascher für die Schwalmtaler SPD – in enger Abstimmung mit Bürgerschaft, Politik, Schulen, Kindertageseinrichtungen, übergeordneten Behörden und Kreispolizeibehörde erarbeitet werden.